Es ist endlich soweit! Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum eigenen Astrocomputer ist getan. Die erste Version des Gehäuses ist angekommen und der Rechner kann zusammengebaut werden. Nun muss sich zeigen, ob ich gut gearbeitet habe, ob alles passt und ob und wo ich nachbessern muss. Seien wir also gespannt.
Erster Eindruck: Ganz schön groß!
Der erste Eindruck bestätigt, was ich beim Cardbox Prototypen schon vermutet hatte: Das Ding ist ganz schön groß. Mit seinen 17x18cm Fläche und 6cm Höhe ist das Gehäuse ungefähr viermal so groß wie ein normaler Raspberry Pi. Allerdings ist es ja auch nur ein erster Entwurf und bei der Verwendung einer anderen USB3-Karte mit anderen Kabeln werde ich hier deutlich platzsparender arbeiten können.
Das Material fühlt sich in der Hand wunderbar glatt an und wirkt recht stabil. Die großen Flächen geben etwas nach, was den 2mm Wandstärke geschuldet aber nicht weiter schlimm ist. Hier und da müssen noch ein paar Kanten und Ecken entgratet und Löcher aufgebohrt werden, aber sonst bin ich zufrieden. Die Gehäusehälften passen aufeinander und schließen. Aber passt auch die Hardware?
Einbau des IO Boards
Der Einbau des IO Boards startet gut. Die Aussparungen für die Anschlüsse liegen an den richtigen Stellen und die Höhe der Sockel für die Schrauben scheint auch zu passen. Das erste jedoch, das nicht passt ist der Schlitz für die SD-Karte. Dieser muss doch deutlich größer gestaltet werden. Schnell etwas größer gefräst und siehe da, es passt, das Board liegt nun richtig auf und die SD-Karte stößt nicht mehr an.
Die Sockel für die Schauen liegen auch alle an der richtigen Stelle und die Schrauben sitzen ohne zu verkanten. Ich bin gerade ein wenig stolz. Doch der Blick von außen auf die Anschlüsse trübt die Freude leider schnell. Die Aussparungen passen zwar alle, jedoch nicht, wenn das Board festgeschraubt ist, dann stellt sich heraus, dass alles konsequent ein bis zwei Millimeter zu weit rechts und zu weit unten ist. Mist!
Also muss das Board nochmal raus und der Dremel noch einmal zum Einsatz kommen. Nachdem die Aussparungen alle ordentlich ausgefräst sind passt endlich alles. Nun muss noch die USB3-Karte samt Kabeln in die Oberseite eingebaut werden und es muss noch passen, wenn alles drin ist.
USB3 Controller und Kabel
Die USB3 Controller Karte installiere ich parallel zum IO Board im Deckel des Gehäuses. Dafür habe ich mir ein sogenanntes Riser-Kabel geholt, das den PCIe-Port "verlängert". Es wird einfach in den Port auf dem IO Board gesteckt und die USB3 Karte wird in den Port am anderen Ende des Kabels gesteckt. Um die Karte befestigen zu können, habe ich die Slotblende abgeschraubt und an den Positionen der Schrauben-Löcher Sockel an den Deckel konstruiert. Dort wird nun die Karte festgeschraubt. Und sie passen sogar. Leider passt von den beiden Sockeln für den Anschluss des Riser-Kabels nur einer was aber nicht weiter schlimm ist da nichts verrutschen kann und der Stecker fest sitzt.
Nun gilt es noch die USB-Kabel unterzubringen. Hierzu habe ich dem Deckel einen Steg hinzugefügt, an dem ich die Kabel mit Hilfe eines Kabelbinders fixieren kann. Schließlich muss ich nur noch die Kabel in die Sockel der Karte stecken und die entsprechend zusammen rollen und fixieren. Als das erledigt ist, werden die USB-Stecken an der dafür vorgesehenen Stelle festgeschraubt und fertig. Hier habe ich bei der Konstruktion wohl etwas besser gearbeitet, denn alles passt perfekt und ich muss nicht nacharbeiten.
Alles passt!
Zu guter Letzt müssen nur noch das Riser-Kabel und der Stromanschluss mit IO Board und USB-Karte verbunden werden. Dann kann das Gehäuse zusammen gesetzt werden. Und siehe da: Es passt! Ich bin begeistert! Natürlich gibt es einige Stellen an denen es nicht 100 prozentig passt, aber das ist ok. Schließlich handelt es sich hier noch um eine Machbarkeitsstudie und kein fertiges Produkt.
Astroberry ist bereits auf der SD-Karte installiert und erste Tests haben keine Probleme aufgezeigt. Aber wie heißt es so schön? "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", und so habe ich bereits Ideen zur Verbesserung im Kopf und arbeite auch bereits daran. Die nächste Ausbaustufe wird eine andere USB3-Karte sein um das Gehäuse kompakter gestallten zu können. Nebenbei warte ich auch immer noch, dass die Compute Modules mit WIFI endlich verfügbar werden. Dann bekommt der Rechner endlich eine richtige WLAN-Antenne und damit besseren Empfang spendiert.
Bis dahin werde ich weiter am Design feilen um den Rechner kompakter und besser zu gestalten. Schließlich soll ja mal alles passen ohne dass die Löcher ausgefräst werden müssen. Und natürlich benötigt der Rechner noch diverse Befestigungsmöglichkeiten um ihn an der Optik, dem Stativ oder der Montierung zu befestigen, vor der PegasusAstro Powerbox ganz zu schweigen. Das Projekt ist also noch lange nicht abgeschlossen, seien wir gespannt.